Die Entstehung der Wüstenei
Groß Steinrade wurde 1970 im Zuge einer Gebietsreform von Stockelsdorf nach Lübeck eingemeindet.
Ehemaliges lübsches Gut. Als erster Besitzer wird 1306 Marquard von Sandberg genannt, der Groß Steinrade und Eckhorst an den Lübecker Bürger Dietrich von Ahlen verkauft.
Später häufiger Besitzerwechsel (v. Wickede, v. Calven, v. Brömbsen usw.) bis das Gut 1732 an Henning von Rumohr gelangt. Diese Familie bleibt bis zum Tode des letzten Rumohrs, General Detlev von Rumohr (1961), im Besitz des Gutes. Haus und Hof sind inzwischen abgetragen; der etwa 150 ha große Forstbesitz gelangt an den Bund und wird ab 1965 als Truppenübungsplatz Wüstenei genutzt.
Der Bund ist also bis heute Eigentümer dieser Flächen.
... wo Laubfrosch
und Fledermaus
wohnen
Die Wüstenei liegt nordwestlich des Autobahnkreuzes Lübeck
von A 1 und A20.
Der größte Teil des 335 Hektar großen Geländes befindet sich auf Lübecker Gebiet, ein kleinerer Teil gehört zur Gemeinde Badendorf (Kreis Stormarn).
227 Hektar sind nach der EU-Richtlinie Flora-Fauna-Habitat (FFH) geschützt.
Es kommen dort mindestens sieben Amphibienarten vor, darunter der gefährdete Kammmolch. 40 Kleingewäser und Kleinstmoore gelten als besonders schutzwürdig.
Die Datenbank des "Vereins für naturwissenschaftliche Heimatforschung zu Hamburg e. V." nennt für die Wüstenei allein 70 Käferarten, davon 23 von der roten Liste. Als schutzwürdig gelten zudem das dichte Knicknetz und mehrere nährstoffarme Wiesen.
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